Die Gründung der Vereinigung „Volksfront von Judäa“ an der TU Berlin

Ein Drama in 2 Akten

Dramatis Personae: Volksfront von Judäa, K 3.


Erster Akt

Technische Universität Berlin
Fakultät IV – Elektrotechnik und Informatik

Berlin, den 08.12.2014

Protokoll
Der 1. Sitzung (1. Sitzungsperiode) über die Gründung der Vereinigung "Volksfront von Judäa" am Montag dem 8. Dezember 2014 von 14:00 bis 18:00 im MAR 0.005.

Anwesend: [Namen der anwesenden Personen]

Vorgesehene Tagesordnung

  1. Festsetzung der TO
  2. Abstimmung über Gründung der Volksfront von Judäa
  3. Abstimmung über Satzung
  4. Abstimmung über Vorstand
  5. Abstimmung über Mitglieder
  6. Was haben die Römer je für uns getan?
  7. Stellungnahme zur Populären Front
  8. Sonstig.

1. Festsetzung der TO

Es wurden keine Änderungen zur TO angemerkt, die TO bleibt dementsprechend wie oben vorgesehen.

2. Abstimmung über Gründung von "Volksfront von Judäa"

Die Anwesenden entscheiden, ob die Vereinigung "Volksfront von Judäa" gegründet werden soll.

Beschluss ( 9:0:0 ) [Ja : Nein : Enthaltungen]

3. Abstimmung über Satzung

Die Anwesenden entscheiden über die vorgestellte und in den Unterlagen zugänglich gemachte Satzung der "Volksfront von Judäa".

Beschluss ( 9:0:0 )

4. Abstimmung über Vorstand

Folgende Anwesende stellen sich zur Wahl zum Vorstand:

  1. Rech
  2. Loretta
  3. Matthias

Beschluss ( 6:0:3 )

5. Abstimmung über Mitglieder

Folgend wird abgestimmt, wer die Mitglieder der Vereinigung sein sollen. Zur Wahl stehen alle Anwesenden: [Liste der Anwesenden]

Beschluss ( 9:0:0 )

6. Was haben die Römer je für uns getan? (Wortprotokoll)

Die Römer haben uns ausbluten lassen, diese Schweine. Sie haben alles genommen, was wir hatten. Und nicht nur von uns. Von unsern Vätern und von unserer Väter Väter.

Und von unserer Väter Väter Väter. Und von unserer Väter Väter Väter Väter.

Was haben sie dafür als Gegenleistung erbracht, fragen wir?

Den Aquädukt.

Und die sanitären Einrichtungen.

Und die schönen Straßen.

Medizinische Versorgung …

Schulwesen …

Und der Wein …

Die öffentlichen Bäder …

Also gut. Mal abgesehen von sanitären Einrichtungen, der Medizin, dem Schulwesen, Wein, der öffentlichen Ordnung, der Bewässerung, Straßen, der Wasseraufbereitung und der allgemeinen Krankenkassen, was, frage ich euch, haben die Römer JE für uns getan?

Den Frieden

7. Stellungnahme zur Populären Front

SPALTER!!

8. Sonstig.

8.1 Vorraussichtliche Anschaffungen für das Kalenderjahr 2015

8.2 Geschenke an die Volksfront von Judäa

Protokoll: [Name]

Anhang: Anwesenheitsliste zu TOP 5

Zweiter Akt

Ihr Antrag auf Registrierung der Vereinigung „Volksfront von Judäa“ an der Technischen Universität Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren der Freitagsrunde,

seien Sie herzlich bedankt für die Übersetzung und Weiterleitung des historischen Protokolls aus dem Jahr ca. 30 n.Ch.

Leider sind wir aufgrund der auch für die deutsche Verwaltung ungewöhnlich langen Postlaufzeit außerstande gewesen, den Antrag zeitnah zu bearbeiten. Bitte machen Sie den Antragstellern — soweit Sie derer noch habhaft werden können — vorsichtig klar, dass Judäa ebenso wie das römische Reich seine Existenz eingestellt hat und es sich bei den Staaten, die heute auf dem damaligen Staatsgebiet ansässig sind, um souveräne Staaten, die sich nicht in Konflikt miteinander befinden, handelt.

Da sich die Aquädukt-Technik des römischen Reiches überall auf der Welt — sogar an der Technische Universität Berlin — in weniger auffälliger Form als allgemeine Wasserversorgung durchgesetzt hat, ist demnach auch der Hauptzweck des Vereins entbehrlich (zudem auch die TU leider anders als die FU nicht [mehr] über landwirtschaftliche Nutzflächen wie Weinberge verfügt).

Erfreulicherweise hat sich hierzulande weiter nach dem Vorbild des römischen Reichs ein ausgeprägter Straßenbau- und ausbau-Wahn durchgesetzt, ebenso wie ein staatliches Schulwesen (mit kostenfreiem Zugang) und etwas, was sich Krankenversicherungspflicht nennt und dadurch eine medizinische Grundversorgung garantiert.

Insofern kann ich den Antragstellern nur gratulieren, dass knapp 2000 Jahre nach Antragstellung, aber noch rechtzeitig vor Eintragung die Entbehrlichkeit der Vereinsgründung durch absolute Zielerreichung statiert werden kann.

Die Mühlen der Verwaltung mahlen langsam, aber werden immer zum richtigen Zeitpunkt fertig.

In diesem Sinne: STUDIOSI ITE DOMUM (oder doch eher den Sprachfähigkeiten der Volksfront angepasst STUDIOSES EUNT DOMUS?)

Mit freundlichen Grüßen
im Auftrag [Name]